Bikehaus

GeschichtE

Eine Idee. Eine Vision. Ein Wunsch. Ein Ziel. -  Ansonsten nichts.

Teil 1

Eine Idee. Eine Vision. Ein Wunsch. Ein Ziel. -  Ansonsten nichts.

Alles begann vor 27 Jahren in einem Hinterhof am Donaumarkt. Ein Grundstück von 10 x 10 Metern, verwahrlost, ohne Dach, umringt von alten Gemäuer, keine Heizung, kein Strom, kein Wasser, kein Telefon. Mit einem Startkapital von 3000,- DM die ich durch den Verkauf meiner geliebten Lautsprecherboxen bekam, kaufte ich 3 Tonnen Kies, 6 Pavillonzelte, einen Safe den ich unter dem Kies versteckte, ein paar Ziegelsteine für eine Theke und einem Brett aus dem ich mein erstes Firmenschild (handbemalt) machte. Ich besorgte mir das notwendigste Werkzeug und einen einfachen Reparaturständer. Mit verbliebenen 1100,- DM kaufte ich 12 gebrauchte Fahrräder und entwarf und kopierte die ersten 3000 Flyer die ich in 3 Nächten in der Altstadt in jeden Briefkasten verteilte. Ich kann mich noch bestens an die "aufgekratzen, blutigen" Handrücken erinnern. 

 

Am Samstag, den 1. April 1995 wurde das Geschäft eröffnet. Schwerpunkt zu diesem Zeitpunkt war der Verleih. Es sollte noch etwas dauern bis der 1. Kunde über die Schwelle trat. Für große Werbung in Zeitschriften oder andere Medien war kein Geld da. Es war Freitag, der 13. April und es schneite. Bei fast 5 cm Schnee in dem ich fröstelnd hinter der Thecke stand, kam ein Student (diesem Student bin ich heute noch immer dankbar :-) in das bitter kalte Anwesen und leihte sich ein Fahrrad. Von da an wußte ich, das meine Geschäftsidee funktionieren kann. Mir war aber auch klar das es ein langer und beschwerlicher Weg wird, aber mit viel Durchhaltevermögen und der Leidenschaft die ich für Fahrräder und dem Bikesport besaß, könnte ich meinen Traum von einem Fahrradladen verwirklichen. Ohne Geld nicht einfach. Aber wenn ich bewußt und klug mein Geschäft führen würde, kann es was werden, dachte ich mir damals.

 

Dann irgendwann im Juni, kam ein Tourist in mein Anwesen (von Geschäft konnte man eigentlich nicht reden, ohne Dach), und wollte einen Fahrradschlauch incl. Austausch. Ich hatte aber keinen und so bat ich den Kunden ein paar Minuten zu warten und ging zu einem nahegelegenen Zweiradhändler und kaufte dort einen Schlauch. Mit dieser Reparatur incl. Schlauch und dem daraus resultierenden Gewinn, habe ich mir dann 2 Schläuche gekauft. Aus den 2 Schläuchen die ich später verkaufte, machte ich 4 Schläuche, aus 4 wurden 8, usw. bis ich mir den 1. Reifen leisten konnte. Davon kaufte ich 2 Reifen usw. bis zum 1. Fahrrad im April 1999. So habe ich mir bis zum heutigen Tag den gesamten Warenbestend ohne Fremdkaptital, Schulden oder Hilfe von Anderen aufgebaut. 

 

Natürlich konnte ich 1995 in den Wintermonaten nicht von den Einnahmen leben, so suchte ich anfangs einen Nebenjob in einem Lokal wo ich Nachts bis 2 Uhr morgens arbeitete. So hatte ich seit diesem Zeitpunkt schon einen 14 - 16 Stundentag. Ab 1996 arbeitete ich Vollzeitbeschäftigt im Globusbaumarkt und schleppte jeden Tag tonnenweise Fliesen und Zement durch den Baumarkt, immer mit dem Ziel meinem Traum näher zu kommen. Ich hatte damals einen verständnissvollen Marktleiter, der mir die ungewöhnlichen Arbeitszeiten möglich machte. So arbeitete ich von morgens um 8.oo bis 13.oo Uhr in meinem Geschäft und gab Leihräder an Touristen raus, fuhr dann in den Baumarkt arbeitete dort Montag bis Samstag von 13.3o bis 20.oo Uhr, um dann wieder, die vor der Tür meines Geschäftes abgestellten Leihräder einzusammeln, um diese bis spät in die Nacht für den nächsten Tag wieder auf Vordermann zu bringen. So ging das 4 Jahre ohne Freizeit, ohne Urlaub, denn ich hatte schon von Anfang an Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag einschließich Feiertage. Ende 1996 wechselte ich zum BAUHAUS Baumarkt, wo ich die gleichen Arbeitszeiten hatte (hier nochmals meinen außerordentlichen Dank an diese beiden Arbeitgeber). Ich hatte dort die Kreativabteilung übernommen, wo ich über die Wintermonate als Einrichungsleiter für viele Baumärkte in Deutschland eingesetzt wurde. Jede "D-Mark" die ich dadurch verdiente investierte ich wieder in mein Geschäft.

Mitte 1998 rief mich ein Beauftragter der Deutschen Bahn an und machte mir ein Angebot. Durch einen Werbeaufsteller vor dem Bahnhof wurde die Bahn auf mich aufmerksam. Sie boten mir damals an, eine Service-  und Verleihstation aufzubauen. Die Bahn hatte ein tolles Bauvorhaben das mein Interesse weckte. Es war ein Fahrradparkhaus für Frühjahr 1999 geplant, komplett in Glas gehalten, Fahrradfahrer hätten in einem Kreisverkehr nach oben fahren und Ihre Fahrräder sicher abstellen können. Unten war ein Laden mit Werkstatt und Verleih vorgesehen. So entstand auch letztendlich der Name "BIKEHAUS". Ein Haus voller Fahrräder.

 

Bis zur Fertigstellung des Bauvorhabens bot man mir übergangsweise die Räumlichkeit des heutigen " Burger Kings" an. Ich gab den mittlerweile (fast) jedem Regensburger bekannten Standort am Donaumarkt auf. So zog ich im Herbst 1998 in dieses Provosorium, mit dem Glauben, das sich das Bauvorhaben schnell realisieren sollte. Ich entschloss mich dazu alle Nebentätigkeiten aufzugeben und volles Risiko (ohne finanzielle Absicherung) für meine weitere Selbstständigkeit zu gehen. Aus den geplanten 4 Monaten wurden 3 Jahre. Im Herbst 2001 teilte man mir kurz und knapp mit, dass das Bauvorhaben wegen der Höhe der Investionen (1,2 Millionen) scheitert und ich zum Dezember 2001 ausziehen sollte. Jetzt stand ich da mit meinem Latein. Wie soll es weitergehen? Wo soll ich hin? Schwierig in Regensburg, eine ideale, gutfrequentierte und bezahlbare Räumlichkeit zu finden. Es war ein Freitag als man mir den Entschluss mitteilte. Niedergeschlagen sitze ich 2 Tage in meinem Geschäft auf einem Stuhl und dachte über mein weiteres Leben nach. Während ich Trübsal blies, ging ich ein paar mal zum Eingang auf der Nordseite und schaute mich um. Wo könnte ich weitermachen? Casta Regina Center vielleicht? Maximilianstraße? Oder das gegenüberliegende Cafe Namens "Train Station"?  Von aussen sah das Cafe ziemlich runtergekommen aus. Mein Gefühl sagte mir, dass das nicht lange gutgehen kann und diese Räumlickeiten vielleicht irgendwann mal frei würden. Zu schön um wahr zu sein, dachte ich mir. Es war der darauffolgende Sonntag, ich war immer noch niedergeschlagen, als 2 attraktive Frauen auf Rollschuhen ins Geschäft reinrollten. Sie wollten die Rollschuhe abstreifen und noch mit 2 Leihrädern zu einem Biergarten fahren. Beide Frauen waren vom Innern des Raumes begeistert. "Ooooh welch schöner Raum" sagten sie immer wieder. Ich erwiderte das es zwar ein wunderschöner Raum ist, aber ich leider hier raus müßte. Ergriffen von meiner offensichtlichen Traurigkeit sagte einer der Frauen das sie mir vielleicht helfen könnte. Sie hätte da was, aber sie wolle das ersteinmal abklären. Am Montagfrüh rief sie mich an und teilte mir mit, das zum Dezember der Mietvertrag vom gegenüberliegenden Geschäft (Cafe Train Station) ausläuft und ich dieses Geschäft anmieten könnte. Zufall, Bestimmung, Eingebung? Wer weiß es? Meine geschäftliche Zukunft war gesichert.

So bezog ich im Frühjahr das Geschäft in der Bahnhofstraße 17. Schön und neu eingerichtet eröffnete ich am 1. April 2002 das langersehnte und von mir gewünschte vollwertige Fahrradgeschäft. Doch obwohl das neue Geschäft genau 50 Schritte gegenüber lag, kam kein Kunde. Auch diesmal hatte ich keine finanziellen Mittel Werbeanzeigen oder Sonstiges zu schalten. Jeder Euro floss in eine perfekte Werksatt- und Ladeneinrichtung und Ware. 10 Tage kein Kunde. Lag es am Wetter, lag es an den Bussen die vor dem Laden parkten? Obwohl ich eigentlich im Vorfeld genügend Informationen weitergab, entschloss ich mich für eine einfache Maßnahme. Wegen dem "Denkmalgeschützen Bahnhofsgebäude" durfte ich keine Werbung anbringen. So nahm ich einen ausgemusterten Langnese Aufsteller und beklebte diesen mit dem Text: "Wir sind nicht pleite, sondern auf der anderen Straßenseite". Und Sie werden es nicht glauben, am nächsten Tag traten uns die Kunden regelrecht die Türen ein. Nach dem Motto: Aktion - Reaktion :-).

 

Es sollte noch einige Zeit dauern bis ich behaupten bzw. sicher gehen konnte das ich BIKEHAUS etabliert habe. 

Teil 2

Es geht bergauf. Endlich geschafft. Der Markt hat sich gewandelt. Zeit der Veränderung. Neues Konzept.

Mit dem neuen Geschäft habe ich 2002 auch meine ersten festen Mitarbeiter eingestellt. Zuvor hatte ich mit einer Aushilfe das Nötigste schaffen und erledigen können. Es war bis dahin eine "One-Man-Show". Ich erinnere mich wie ich mit Kunden Beratungsgespräche führte und gleichzeitig Reparaturen machte. Oder wie ich mit einem Headset telefonierte und Bestellungen bei Firmen aufgab und gleichzeitig Mietverträge schrieb und Leihräder raus gab. Ich besorgte Mittags in einer sehr kurzen Pause mit dem Rad beim Großhändler "Seeger" Ersatzteile und schlang mir das Essen rein um danach wieder Vollgas geben zu können. Ich führte oft Beratungsgespräche mit mehreren Kunden gleichzeitig. Oft war es ein Drahtseilakt und schwierig die Kunden nicht zu lang warten zu lassen und trotzdem zufrieden zu stellen.

Um Kosten zu sparen, habe ich alle Arbeiten selbst erledigt. Von Anfang an kümmerte ich mich um Verkauf, Reparaturen, Verleih, Werbung und Design von A-Z wie Visitenkarte,Internet u.v.a., Lagerhaltung, Buchhaltung, Putzmann, Lieferservice, Ladeneinrichtung, Dekoration, Flyerverteilung an alle Hotels und vieles mehr. Ich konnte und wollte keine Aufgaben abgeben.


Mit dem neuen Geschäft 2002 wurde es nicht anders. Mein Engagement und die Beharrlichkeit führten zum Erfolg. Es ging bergauf und so konnte und mußte ich weitere Mitarbeiter einstellen.

Teil 3 (fortsetzung folgt…..)



2006 RENT A BIKE PASSAU

2012 KONZEPT BIKEAMBULANZ 

2013 KONZEPT BIKEHAUS PERFORMANCE 

2018 Bikehaus performance premium shop


Text folgt in Kürze.